Die feucht-fröhliche Präsidentenfahrt 2024

Unser Präsident Thomas Dexheimer nahm uns mit in eine Welt, in der man gestrickte Schweißbänder um die Waden trägt, Hausfassaden aussehen, als ob Michelangelo mit Pinsel und Farbeimer Amok gelaufen ist, und Getränke nur in Gefäßen mit Henkel in Eimergröße konsumiert werden.

Diese exotische Welt liegt im Süden Deutschlands auf 912 Metern Höhe. Willkommen in Mittenwald.

Einheimische in traditionellen Trachten und Uniformen. | Foto: Johannes Kaiser

Los ging es am Donnerstag, den 30. Mai 2024. Wir wurden luxuriös mit dem offiziellen Mannschaftsbus des SV Waldhof Mannheim abgeholt und während der Pausen von unserem Lions-Freund Dieter Wachtel mit selbstgemachten Würsten und feinsten Köstlichkeiten versorgt, wie es sich für ein deftiges Autobahnraststätten-Picknick gehört.

Die erste Pause mit Picknick von Lions Freund Dieter Wachtel. | Foto: Johannes Kaiser

Bei der Ankunft schien die Sonne und wer schnell seinen Koffer in seinem Zimmer verstaut hatte, konnte Mittenwald noch etwa 87 Minuten bei Sonnenschein genießen.

Die Fußgängerzone von Mittenwald bei Sonne. | Foto: Johannes Kaiser

Wir trafen uns abends zum gemeinsamen Abendessen. Mittlerweile bestand der Himmel aus einer geschlossenen Wolkendecke und der einsetzende Regen hielt bis zu unserer Abfahrt humorlos durch. Wie gut, dass unsere Bedienung vor allem bei den männlichen Reisenden die Sonne aufgehen ließ. Bei deftigem Essen und anregenden Gesprächen entwickelte sich ein unterhaltsamer Abend.

Lions-Freund Kurt Schüssler mit seiner Stimmungsquetsche. | Foto: Johannes Kaiser

Am nächsten Morgen versammelten wir uns nach dem Frühstück in Regenkleidung und mit Schirmen bewaffnet zur Stadtführung. Ein ortsansässiger Lions-Freund des Mittenwalder Lions-Clubs brachte uns die Lüftlmalereien und die jahrhundertealte Geigenbautradition näher, die uns im zentral gelegenen Geigenbaumuseum von einer jungen Geigenbauerin sehr kompetent und humorvoll veranschaulicht wurde. Die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche St. Peter und Paul, die sich durch ihre farbenfrohen Fresken auszeichnet, wurde ebenfalls besichtigt.

Stadtführung mit einem Lions-Freund aus Mittenwald. | Foto: Johannes Kaiser
Anschauliche Demonstration der Geigenbautradition. | Foto: Johannes Kaiser
Die Kirche St. Peter und Paul - ein willkommenes trockenes Plätzchen. | Foto: Johannes Kaiser

Am Samstag ging es dann mit dem Linienbus zum Lautersee, den wir beinahe einmal umrundeten. Doch auch hier war der Wasserstand so hoch, dass ein Teil des Weges überschwemmt war und wir wieder umdrehen mussten - Trost fanden wir in einer Gastwirtschaft. Danach trennte sich die Truppe: Während einige sich wieder Richtung Hotel aufmachten, nahm eine Handvoll die Herausforderung an, den Hohen Kranzberg zu erobern. Trotz Dauerregen war es ein tolles Naturerlebnis und der Blick von oben auf Mittenwald belohnte uns für die investierten Kalorien. Mit einem Sessellift ging es dann wieder runter nach Mittenwald unter die heiße Dusche.

Gruppenfoto unter dem Dach einer Hütte am Rande des Sees. | Foto: Johannes Kaiser
Seeblick von der Gaststädte. | Foto: Johannes Kaiser
Blick vom Gipfel des Hohen Kranzberg | Foto: Johannes Kaiser

Während unseres Aufenthaltes feierte die Freiwillige Feuerwehr von Mittenwald ihr 150-jähriges Jubiläum mit über 1600 Aktiven in traditionellen Uniformen. Kurz vor unserer Abfahrt am Sonntag konnten wir noch die Vorbereitungen für den großen Festumzug beobachten. Bereits um 6:00 Uhr früh zog die Feuerwehrkapelle durch das Dorf und weckte die Bevölkerung - und natürlich auch uns. Alte Löschfahrzeuge, Spritzenwagen und historische Feuerwehrautos versammelten sich aus der gesamten Region und gaben ein imposantes Bild ab.

Mit diesen Eindrücken nahmen wir Abschied und machten uns auf den Heimweg nach Heppenheim.

Fotogene Einheimische in traditionellen Feuerwehruniformen. | Foto: Johannes Kaiser
Auch die weibliche Bevölkerung war in traditionelen Trachten beim Umzug dabei. | Foto: Johannes Kaiser

Der geneigte Leser könnte den Eindruck bekommen, dass die Fahrt sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist. Sicherlich hatten wir uns eine andere Wetterlage erhofft, aber gerade in herausfordernden Situationen zeigt sich, ob eine Gruppe funktioniert oder alles aus dem Ruder läuft. Das Ruder hatte in diesem Fall unser Präsident fest im Griff und umschiffte die Unwägbarkeiten mit guter Laune und flexibler Programmgestaltung. Die Gruppe mit einer Altersspanne von fünfeinhalb bis neunzig Jahren hat sich den Gegebenheiten gestellt und wir waren uns am Ende alle einig: Es waren ein paar ganz besondere Tage. Ein großes Dankeschön an unseren Organisator und Präsident Thomas Dexheimer.