Telemedizin in Ruanda

Lions Club Heppenheim finanziert Pilotprojekt

Auf der Plastik-Matratze  liegt Marie-Aurore, 11 Jahre.  Die Eltern, arme Bauern von einem der Hügel im Gakenke Distrikt, haben ihre Tochter ins Krankenhaus von Ruli gebracht. Das Krankenhaus, finanziert mit Spendengeldern aus Kaiserslautern, ist  nicht nur mit Schwestern und Pflegern, sondern mit richtigen Ärzten ausgestattet. Marie-Aurore kann nicht mehr richtig atmen. Die jungen Allgemeinärzte sind zunächst ein bisschen ratlos. Sie vermuten einen Herzfehler. Das handygroße Ultraschallgerät, das Dr. Höltermann der Klinik mitgebracht hat, zeigt rasch das Problem. Normalerweise hätte man Marie-Aurore einem Kardiologen des Landes vorstellen müssen, aber davon gibt es in Ruanda nur 6, und die arbeiten in der Hauptstadt Kigali. Vor gut einer Woche hat die Regenzeit eingesetzt wie meistens im April. Dann verwandeln sich die holprigen Lehmwege in gefährliche Schlammpisten, ein Transport in die Hauptstadt dauert dann einen halben Tag. Das Geld für den Transport haben die Eltern nicht,  ganz zu schweigen von den Übernachtungskosten in der Metropole. Um in solchen Fällen schnell, effektiv und kostengünstig helfen zu können, engagiert sich Dr. Frank Höltermann und der Lionsclub Heppenheim mit dem Pilotprojekt Telemedizin in Ruanda.

Marie-Aurore kann nicht mehr richtig atmen.
von links nach rechts: Dr. Gashumba, Dr. Frank Höltermann, Dr. Auernheimer